Laufen in Monte Gordo
Das schwierigste war die Anreise. Versuch 1 missglückte bereits, bevor der Wecker am Morgen klingelte, denn ich war krank, wirklich krank. Drei Tage später startete ich Versuch 2, blieb gesund, flog mit dem Morgenflug nach Lissabon und freute mich sehr, endlich auch ins Trainingslager starten zu können. In Lissabon verpasste ich den Anschlussflug nach Faro (nein, diesmal war die Grippe nicht schuld, Flugzeuge sind halt einfach manchmal verspätet) und erreichte das ersehnte Ziel mitten in der Nacht mit dreizehn Stunden Verspätung…
Ab dann lief es aber genauso, wie ich es mir gewünscht hatte. Aufs grosszügige Morgenbuffet folgten Trainings bei angenehmen Lauftemperaturen und blauem Himmel, ich hatte Zeit für Stretching, Lesen und Kaffeetrinken, bevor ein kitschiger Sonnenuntergang ankündete, dass bald das Abendessen warte. So vergingen die Tage wie im Flug, nur bei den harten Intervalltrainings machten die Minuten eine Ausnahme und zeigten sich von ihrer klebrigen Seite.
Es dreht sich alles ums Laufen in Monte Gordo und das war mir vor meiner Abreise etwas suspekt. Was macht man denn in so einem Trainingslager, wenn man nicht mal seine Route auf der Karte einzeichnen kann nach dem Training? Und wird es nicht langweilig, immer auf den gleichen Wegen zu trainieren? Meine Zweifel verflogen bald und ich reise mit gefüllten Motivationsbatterien zurück in die Schweiz, ein eindeutiger Beweis dafür, dass es mir richtig Spass gemacht hat, mich einfach nur aufs Laufen zu konzentrieren. Egal ob Dauerlauf oder Intervall, ich hatte beinahe bei jedem Training Gesellschaft und Michi begleitete uns auf dem Velo, das ist Luxus!
Nun steht ein Sprung ins Leben B an, eine Studienwoche an der Hochschule, bevor ich mich dann neben dem Laufen auch dem OL machen widmen werde. Ich bin gespannt aufs Trainingswochenende in Deutschland!
Auslaufen nach dem Schwellentraining (3x10min)
Salzsee-Longrun mit Lilly
Sprintspezifisches Intervall mit Hundehaufen als Zusatz-Hindernis...
Bilder: Michi Rüegg
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